Digitalisierung

Im Zeitalter der Digitalisierung geht es nicht nur darum, technische Prozesse zu optimieren. Digitalisierung ist längst ein Synonym für die Transformation unserer Gesellschaft geworden. Damit einher geht ein rasanter Wandel unserer Arbeitswelt, dem sich auch der öffentliche Dienst mutig stellen muss – nicht zuletzt, um im Wettbewerb um die besten Nachwuchskräfte bestehen zu können.

Zum einen verändern sich die Anforderungen an die Beschäftigten in den Verwaltungen. Mobile, agile Arbeitskräfte sind gefragt, die teamfähig, kreativ und technikaffin sind und in komplexen Zusammenhängen denken und kommunizieren können. Arbeitssoziologen sehen hier eindeutig einen Vorteil für Frauen. Andererseits verändern sich aber auch die Ansprüche der Beschäftigten, die sie an einen Arbeitsplatz stellen: Sie wollen verantwortungsvolle Tätigkeiten übernehmen, wollen gesellschaftlich etwas bewegen, wollen zeitlich und räumlich flexibel sein, um Arbeit und Privatleben zu verbinden.

Aber auch die Wertvorstellungen von Arbeit und Privatleben verändern sich zunehmend und Erwerbsbiografien der Beschäftigten werden immer individueller. Insbesondere mit Blick auf eine geschlechtergerechte Arbeitswelt, in der Vätern und Müttern bessere Vereinbarkeit ermöglicht wird und Frauen die gleichen Karrierechancen wie Männern gewährleistet werden, gelten flexible und mobile Arbeitsweisen als entscheidendes Drehmoment. Das Angebot, mobil zu arbeiten, muss allen Beschäftigten gemacht werden, so es ihre Tätigkeit zulässt. Einen Zwang im Homeoffice zu arbeiten, etwa aus wirtschaftlichen Erwägungen, lehnen wir entschieden ab.

Damit die Digitalisierung der Verwaltung zur Erfolgsgeschichte wird, müssen in gemeinschaftlicher Abstimmung mit den Personal- und Betriebsräten verbindliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die Beschäftigten vor Entgrenzung der Arbeit schützen und ihnen gleichzeitig die Möglichkeiten zur Entfaltung ihrer Leistungspotenziale verhelfen. Dazu gehören neben gesetzlich Arbeitsschutzregelungen auch moderne Weiterbildungsangebote, lebensphasenorientierte Arbeitsplatzgestaltung, Langzeitarbeitszeitkonten, sowie die Implementierung neuer Führungskonzepte und eines geschlechtergerechten Leistungsbewertungssystems.