Gleichstellungspolitik

Wie gut ein Gesetz ist, zeigt sich erst in der Praxis. Auch nach der Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) und der EU-Gleichstellungsrichtlinie bestehen immer noch Defizite hinsichtlich der Gleichstellung der Geschlechter im beruflichen Leben. Frauen, die sowohl in Beruf und Familie engagiert sind, erfahren häufig berufliche Nachteile, die zu gezielten politischen Initiativen herausfordern. Deshalb engagieren sich die dbb frauen für ein stärkeres Mitspracherecht für Frauen – sowohl im öffentlichen Dienst als auch im gesellschaftlichen und politischen Leben. Sie fordert eine konsistente und nachhaltige Gleichstellungspolitik, die die Lebensrealitäten von Frauen in allen Lebenslagen abbildet und die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum Ziel hat. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf einer geschlechtergerechten Verwaltungsorganisation. Gleichstellungspolitik kann ihre Wirkung nur entfalten, wenn sie über eine umfassende Bundesgleichstellungsstrategie in die gesamtpolitische Verantwortung der Bundesregierung gestellt wird.

Die dbb frauen stehen für:

  • die Umsetzung von Gender Mainstreaming in allen Bereichen des öffentlichen Lebens
  • die Durchsetzung von Chancengerechtigkeit im öffentlichen Dienst und im privatisierten Dienstleistungssektor
  • die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen und Parität in der Politik
  • ein stärkeres Mitspracherecht für Frauen sowohl im öffentlichen Dienst als auch im gesellschaftlichen und politischen Leben – auch innerhalb des dbb
  • eine qualifizierte Ausbildung von Mädchen und familienfreundliche Fortbildungsmöglichkeiten
  • der Einsatz für faire und leistungsgerechte Bezahlung sowie das Ende von geschlechterbedingten Verdienstunterschieden
  • die partnerschaftliche Aufteilung von familiärer Sorgearbeit sowie deren gesellschaftliche Aufwertung und staatliche Anerkennung
  • verbesserte Anerkennung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten in den Alterssicherungssystemen
  • die gendergerechte Umsetzung der Digitalisierung der Verwaltung
  • die gleichstellungsorientierte Haushaltsbudgetierung und ein gendergerechtes Steuerrecht