• Equal Pay (Symbolbild)

Equal Pay Day

„Wer arbeitet, leistet. Unabhängig, ob in Voll- oder Teilzeit“

Im öffentlichen Dienst begrenzen Tarifverträge und Besoldungssysteme die Entgeltunterscheide. Dennoch bestehen auch im Staatsdienst für Frauen Karrierehürden wie die Teilzeitfalle.

Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung betonte am 7. März 2025, dem Equal Pay Day: „Teilzeit darf keine Karrierefalle sein. Wer arbeitet, leistet. Unabhängig davon, ob in Voll- oder Teilzeit.“ Gleicher Lohn für gleiche Arbeit bedeute auch gleiche Chancen auf Führungspositionen. Aber: Frauen in Teilzeit oder Telearbeit werden seltener befördert. „Das Ziel des Führungspositionengesetzes, bis 2025 eine gleichberechtigte 50-50-Besetzung von Führungspositionen in der Bundesverwaltung zu erreichen, wird klar verfehlt. Trotz aller Bekenntnisse und Maßnahmen bleibt der Fortschritt zu langsam. Es reicht nicht, nur über Gleichstellung zu sprechen – es müssen endlich konsequente strukturelle Veränderungen folgen. Der öffentliche Dienst kann und muss hier Vorreiter sein.“

Für diskriminierungsfreie Beurteilungsverfahren

Ein großer Fallstrick auf der Karriereleiter ist die Diskriminierung bei Beurteilungsverfahren. Häufig benachteiligen der Fokus auf Präsenz und stereotype Leistungsbewertungen Frauen. Die dbb frauen fordern daher gendersensible Beurteilungs- und Beförderungskriterien. Damit sind transparente, überprüfbare Maßstäbe ohne unbewusste Vorurteile gemeint. Kreutz weiter: „Faire Bezahlung ist das eine – doch ohne faire Aufstiegschancen bleibt der Gender Pay Gap bestehen. Wir brauchen diskriminierungsfreie Beurteilungs- und Beförderungssysteme im öffentlichen Dienst.“

Darüber hinaus ist eine lebensphasenorientierte Karriereplanung wichtig. Das schließt faire Entwicklungsperspektiven nach der Elternzeit oder Pflegezeiten mit ein. Ferner braucht es verbindliche Zielgrößen für Frauen in Führungspositionen. „Strukturelle Benachteiligungen müssen abgebaut werden. Führung in Teilzeit zu fördern, leistet einen wichtigen Beitrag gegen die Ungleichheit, denn sie bringt Chancengleichheit unabhängig vom Arbeitszeitmodell“, erklärte die dbb frauen Chefin. Bis 2026 muss die Europäische Entgelttransparenzrichtlinie umgesetzt werden. Die Richtlinie berge Chancen für mehr Fairness, machte Kreutz deutlich, wies aber darauf hin, dass Transparenz allein nicht reiche: „Solange Frauen nach der Elternzeit oder in Teilzeit faktisch auf der Karriereleiter stecken bleiben, haben wir keine echte Gleichstellung.“

Hintergrund:

Der Equal Pay Day markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern.  Dieses Jahr findet er aufgrund des gesunkenen Gender Pay Gap bereits am 7. März statt. Frauen hätten letztes Jahr 18 Prozent bzw. 66 Tage länger arbeiten müssen, um das gleiche Einkommen wie Männer in einem Jahr zu erzielen.

 

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