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    Gleichberechtigung und Gleichstellung von mann und Frau

Equal Care Day

Sorgearbeit gleich zu verteilen, ist auch eine politische Aufgabe

Ungleich verteilte Sorgearbeit bleibt ein strukturelles Problem. Frauen leisten nach wie vor den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit, wodurch sich für sie viele Nachteile ergeben.

Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, forderte am 27. Februar 2025 anlässlich des bevorstehenden Equal Care Days, dass die Politik endlich Verantwortung übernehmen muss: „Wer Gleichstellung will, muss Care-Arbeit auch als politische Aufgabe begreifen. Solange Fürsorge privat bleibt, bleiben Frauen benachteiligt. Es braucht klare Weichenstellungen: Mehr Elterngeldmonate für Väter, Familienstartzeit, steuerfinanzierter Lohnersatz für Pflegezeiten und Arbeitszeitmodelle, die sich an den Menschen orientieren – nicht umgekehrt. Vor allem aber brauchen wir eine nachhaltige Strategie, um den Fachkräftemangel im Bildungs- und Betreuungssektor wirksam zu bekämpfen. Denn die Nachfrage nach Kinderbetreuung steigt schneller als das Angebot und das belastet die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – oft zum Nachteil von berufstätigen Frauen.“  

Equal Care sei nicht nur Privatsache, sondern eine gesamtgesellschaftliche und politische Aufgabe. Der Umschwung müsse daher auch in Behörden und Unternehmen ankommen. Kreutz weiter: „Gleichstellung ist kein Nice-to-have, sondern ein echter Wettbewerbsvorteil für den öffentlichen Dienst und die Privatwirtschaft. Wer Fachkräfte sucht, darf nicht an überholten Rollenbildern festhalten. Unternehmen, die die faire Verteilung von Care-Arbeit mitdenken, gewinnen an Innovation, Produktivität und vor allem an motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“ 

Nicht nur mitmachen, sondern auch mitdenken 

Frauen wenden in Deutschland 44,3 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer. Sie machen den Haushalt, betreuen die Kinder, pflegen Angehörige und vieles mehr. „Daraus erwachsen für Frauen verschiedene wirtschaftliche Nachteile wie geringere Erwerbsbeteiligung, eine geschlechterbasierte Lohnlücke und am Ende oft Altersarmut. Die Ungleichverteilung der Sorgearbeit ist ein strukturelles Problem“, erklärte Kreutz.  

Neben der praktischen Sorgearbeit übernehmen Frauen oft auch die komplette Organisation und Planung des Familienalltags, der sogenannte Mental Load. „Wer Care-Arbeit teilt, teilt auch die mentale Last. Wahre Aufteilung von Sorgearbeit heißt, nicht nur mitzumachen, sondern auch mitzudenken“, machte die dbb frauen Chefin deutlich. Initiativen wie der Equal Care Day am 1. März sollen helfen, das Bewusstsein für diese Ungleichheiten zu schärfen und eine gerechtere Verteilung zu fördern. 

 

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