Silberbach zu Plänen der EU-Kommission:
„Im Gesundheitssystem soll der Mensch im Mittelpunkt stehen“
„Im Gesundheitssystem sollte zuerst der Mensch im Mittelpunkt stehen, nicht das Geld“, sagte der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 12. Juni 2014 in Berlin. Damit reagierte er auf eine Mitteilung der EU-Kommission, nach der diese in den nationalen Gesundheitssystemen verstärkt das Verhältnis von Kosten und Nutzen überprüfen lassen will. „Effizienz ist wichtig. Aber es besteht die Gefahr, dass wir unsere Gesundheit irgendwann nur noch unter wirtschaftlichen Aspekten betrachten. Wir wissen bereits, wohin das führt.“
In der Vergangenheit seien durch diese Fixierung auf die Wirtschaftlichkeit kurzsichtige Einsparungen vorgenommen worden. „In der Regel auf Kosten der Patienten und der Beschäftigten. Das muss ein Ende haben“, stellte Silberbach klar. Beispielsweise hätten sich in den Pflegeberufen die Arbeitsbedingungen massiv verschlechtert. „Darunter leiden die Pflegebedürftigen und die Pflegenden gleichermaßen. Mit weiteren Rationalisierungen werden wir die Situation nur verschärfen.“
Es sei grundsätzlich richtig, sagte der dbb-Vize, dass die EU-Kommission den hohen Stellenwert der Gesundheitssysteme würdige und sich um eine bessere Abstimmung zwischen EU-Mitgliedstaaten bemühe. „Die Finanzierung und Organisation der nationalen Gesundheitssysteme fällt aber eindeutig in die Zuständigkeit der jeweiligen Mitgliedstaaten – und daran darf nicht gerüttelt werden.“