• Sachsen-Anhalt Fachtagung
    von links: Karen Eschner (Vorsitzende DSTG-Landesfrauenvertretung Sachsen-Anhalt), Helene Wildfeuer (Vorsitzende dbb bundesfrauenvertretung), Kathrin Salzmann (Vorsitzende Landesfrauenvertretung dbb sachsen-anhalt), Iris Herfurth (Stellv. Vorsitzende dbb sachsen-anhalt), Sabrina Hammer-Wille (Gleichstellungsbeauftragte im Ministerium für Finanzen, Land Sachsen-Anhalt)

Frauenfachtagung des dbb sachsen-anhalt

Geschlechterbedingte Diskriminierung stoppen

In Sachsen-Anhalt sind mit einem Anteil von 36,5 Prozent zwar mehr Frauen in Leitungspositionen als im Bundesdurchschnitt (26,6 %). Doch die Zahlen verharren seit Jahren auf gleichbleibendem Niveau – auch im öffentlichen Dienst. „Um die Entwicklung wieder anzukurbeln, müssen die Mechanismen von Beurteilungs- und Beförderungspraxis im öffentlichen Dienst der Länder ebenso kritisch hinterfragt werden wie auf Bundesebene“, betonte die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, Helene Wildfeuer, auf der gemeinsamen Fachtagung der Landesfrauenvertretungen des dbb sachsen-anhalt und der DSTG am 12. März 2018 heraus.

Knackpunkt sei die dienstliche Beurteilung, da sie ausschlaggebend für das berufliche Fortkommen der Beschäftigten sei. „Aktuelle Studien zeigen, dass die Leistung von Teilzeitkräften signifikant schlechter bewerte wird als die von Vollzeitkräften. Da überwiegen Frauen ihre Arbeitszeiten reduzieren, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, sind es auch sie, die von diesem Problem überdurchschnittlich häufig betroffen sind", stellte Wildfeuer heraus und erneuerte ihre Forderung nach einer diskriminierungsfreien Ausgestaltung des Beurteilungssystems.

Zustimmung erhielt Wildfeuer aus dem Gremium der dbb Frauenvertreterinnen, die aus allen Teilen Sachsen-Anhalts zur Tagung angereist waren. Der Ansatz sei richtig und wichtig. Auch in Sachsen-Anhalt seien Teilzeitbeschäftigte und in Elternzeit beurlaubte von der Problematik betroffen. Noch immer würden „Präsenzzeiten am Arbeitsplatz“ und „gute Leistung“ in einem Atemzug von den Vorgesetzten genannt – zu Ungunsten von Teilzeitkräften und Erziehenden in Elternzeit. Außerdem wurde von allen Beteiligten deutlich gemacht, dass die Einführung und Einrichtung von Telearbeitsplätzen in Sachsen-Anhalt spätestens seit den Strukturveränderungen überfällig sei. Eine strenge Begrenzung auf soziale Kriterien bezeichneten die Anwesenden als wenig zielführend und nicht problemorientiert.

 

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