Verband Deutscher Realschullehrer (VDR)

Enttäuschung über Bildungsgipfel und Kultusministerkonferenz

„Die Situation in der Bildungspolitik und die Rahmenbedingungen für Bildung kann man derzeit nur als prekär bezeichnen“, sagte der VDR Bundesvorsitzende Jürgen Böhm am 18. März 2023.

„Über die relevanten Verwaltungsebenen in unserem Land hinweg, werden derzeit von den Kommunen und Landkreisen über die Länder bis hin zum Bund unbefriedigende und teilweise hilflos anmutende Antworten gegeben“, so Böhm am Rande der Tagung des VDR Bundesvorstandes in Würzburg. Nach einem „gescheiterten“ Bildungsgipfel in Berlin und „kruden“ Vorschlägen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK) stellte der VDR klare Forderungen an die Bildungspolitik („Würzburger Grundsätze“). Diese umfassen die Stärkung oder Rückkehr zu abschlussbezogenen Bildungswegen, Schulformen bzw. Klassen und Stärkung der Förderschulen; die Wiedereinführung oder Beibehaltung der verbindlichen Grundschulempfehlung für den Übergang an weiterführende Schulen nach der vierjährigen Grundschule; der Begriff Lehrer/Lehrerin soll geschützt sein, die Lehrkräfteausbildung abschlussbezogen und fachlich orientiert sein und ein Referendariat von zwei Jahren beinhalten; die Erhöhung der Flexibilität der Arbeitszeitgestaltung im Lehrberuf statt Einschränkung von Teilzeitmöglichkeiten; die Schaffung von flexiblen Teilzeitmodellen auch in Führungsfunktionen und Schulleitungen; Keine Arbeitszeiterhöhung und Zusatzaufgaben für Lehrkräfte – Konzentration auf die Kernaufgabe Bildung und Unterricht – Altersermäßigungen zwischen 55 und 67 Jahren schaffen; die Wartung und Pflege der digitalen Infrastruktur an den Schulen und Sozialarbeit müssen extern sichergestellt werden.

„Wenn wir diese notwendigen Maßnahmen nicht endlich angehen, wird die Attraktivität des Lehramtes weiter leiden und wird sich die Qualität der Bildung in Deutschland weiter in den Sinkflug begeben. Wir brauchen mehr Realitätssinn statt therapeutische Gleichheitsideologien, abgehobene Bildungsphantasien oder „Schönreden“ der eigentlichen Probleme“, sagte Böhm.

 

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