• Einkommensrunde 2021: Protest der dbb frauen

Einkommensrunde mit Bund und Kommunen

Arbeitgebende schlagen Chance für mehr Gleichstellung aus

Nach langen und zähen Verhandlungen konnte keine Einigung mit Bund und VKA erreicht werden. Nun steht eine Schlichtung an.

Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung und stellvertretende dbb Bundesvorsitzende, kritisierte am 18. März 2025 die Blockadehaltung der Arbeitgebenden: „In allen drei Runden waren die Arbeitgebenden nicht dazu bereit, uns in akzeptablem Maß entgegenzukommen. Das ist absolut respektlos gegenüber den Beschäftigten, die jeden Tag mit vollem Einsatz das Land am Laufen halten. So sieht keine Wertschätzung aus.“

Für die dbb frauen sei besonders ärgerlich, dass die Arbeitgebenden Änderungen bei der Arbeitszeit gänzlich verweigert haben. Kreutz weiter: „Mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit, beispielsweise durch das 'Mehr-Zeit-für-mich-Konto', hat einen positiven Einfluss auf die Aufteilung der Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen. Frauen und Männer haben mehr Souveränität über ihre Zeit und dadurch mehr Freiheit, die Sorgearbeit fair zu verteilen. Die Arbeitgebenden haben daher mit ihrer Verweigerungshaltung eine große Chance für mehr Gleichstellung ausgeschlagen.“

Das Angebot von Bund und VKA enthielt nur sehr geringe Entgelterhöhungen. „Wir haben im öffentlichen Dienst viele Berufe, in denen vorwiegend Frauen arbeiten“, erklärte Kreutz. „Ein ordentliches Einkommensplus hätte dazu beitragen können, die Lohnlücke in Deutschland ein Stück zu schließen.“

Wie geht es jetzt weiter?

Spätestens am 24. März 2025 muss die Schlichtung beginnen. Die Schlichtungskommission setzt sich aus je zwölf Personen der beiden Tarifparteien sowie zwei unparteiische Vorsitzende zusammen. Während des Verfahrens besteht Friedenspflicht. Die Kommission beschließt eine Einigungsempfehlung, die an die Tarifparteien geht. Der dbb wird sich konstruktiv an der Schlichtung beteiligen.

 

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