Deutscher Realschullehrerverband (VDR) und Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB)
Alternativen zum Präsenzunterricht festlegen
Der Umgang mit den Pandemie-Auflagen in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen wird viel diskutiert. Der Deutsche Realschullehrerverband (VDR) und der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB) fordern Alternativen zum Präsenzunterricht.
„Bundeskanzlerin Angela Merkel hat völlig Recht, wenn sie die Aufklärung und die Macht der Wissenschaft beschwört. Es rächt sich nun, dass man in den Ländern und Kultusbehörden in den vergangenen Wochen die klaren Inzidenz- und Infektionswerte ignoriert hat und den Präsenzunterricht unter allen Umständen durchdrücken wollte. Jetzt muss es sehr schnell, sehr klare Entscheidungen geben und die Schülerinnen und Schüler müssen unter diesen Umständen so flächendeckend wie möglich in den Distanzunterricht wechseln“, betonte Jürgen Böhm, dbb Vize und Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbandes (VDR) am 10. Dezember 2020. Er forderte die Zeit zu nutzen, um rechtzeitig zu klären, wie es genau ab dem 11. Januar 2021 an den Schulen weitergehen soll. „Es geht um nichts Geringeres als um die Verantwortung für das Leben unserer Mitmenschen, um Solidarität und Nächstenliebe.“
Joachim Maiß, Vorsitzender des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB) appellierte an die Kultusministerinnen und Kultusminister am 6. Dezember 2020, die vielschichtigen Möglichkeiten des Hybridunterrichts zu berücksichtigen. „Wir sollten das gesamte Repertoire an Unterrichtsmöglichkeiten nutzen, um die fatalen Folgen des Infektionsgeschehens abzumildern. Höchste Priorität hat der Präsenzunterricht. Hybrid- und Distanzunterricht sind allerdings bei differenzierter Betrachtung von Schülergruppen und Bildungsgängen sehr sinnvolle Ergänzungen“, sagte Maiß.
Hybridunterricht hieße nicht zwangsläufig, dass die eine Hälfte der Schüler im Homeschooling ist, während die andere Hälfte in die Schule kommt. „Hier gibt es sehr differenzierte Modelle, die man jederzeit auf die lokalen Gegebenheiten anpassen kann. An beruflichen Schulen werden diese bereits teilweise erfolgreich praktiziert. Deshalb ist es notwendig, an dieser Stelle Planungssicherheit für die nächsten Monate zu haben und ab einem festgelegten Inzidenzwert, der laut RKI bei 50 liegen sollte, in den Hybridunterricht wechseln zu können“, sagte Maiß.