NBB Landesfrauenvertretung

Wie ein Phönix aus der Asche

NBB Frauen Vorsitzende Kerstin Rhode-Fauerbach und Stellvertreterin Marlis von Saß-Ihnken blicken zum 25. Landesgewerkschaftstag zurück auf die Geschichte der NBB Frauen.

Wir hatten uns nichts weniger als die Wiederbelebung der NBB Landesfrauenvertretung vorgenommen. Vorrangig waren wir daher mit unseren innergewerkschaftlichen Strukturen und dem Wiederaufbau unserer Frauenvertretung und der Gründung eines besseren Netzwerks beschäftigt. Gespräche mit Politik und Verwaltung blieben dabei leider das ein oder andere Mal auf der Strecke, denn ehrenamtliche Zeitressourcen sind insbesondere bei Frauen, die sich auf verschiedenen Ebenen engagieren, endlich.

Eine Herausforderung in den vergangenen fünf Jahren war die mangelhafte Datenlage hinsichtlich der Frauenvertretungen seitens der Mitgliedsgewerkschaften und -verbände. So musste eine mehr oder weniger inaktive Frauenvertretung wieder aktiviert und Vertrauen aufgebaut werden. Außerdem sorgten wir dafür, dass die Frauen in den Gremien und Arbeitsgruppen des NBB besser vertreten sind, was allerdings noch ausbaufähig ist. Denn die Frauenvertretung Niedersächsischer Beamtenbund und Tarifunion ist grundsätzlich bei allen Themen und nicht nur bei vermeintlich reinen Frauenthemen einzubeziehen.

Netzwerke aufbauen trotz Pandemie

Dann kam auch noch Corona, was eine persönliche Vernetzung und Präsenztreffen unmöglich machte. Aber wir haben das Beste daraus gemacht und die technischen Möglichkeiten genutzt, um die Frauenvertreterinnen trotzdem zusammenzubringen. Wir probierten neue Formate, wie digitale Treffen zum inhaltlichen Austausch und Webinare zu verschiedenen Themen wie Kommunikation, Schlagfertigkeit, Führen schwieriger Gespräche etc. aus. Dies kam gut an und wir werden diese digitalen Kurzformate auch zukünftig in gewissem Maße beibehalten, sparen sie den vielseitig engagierten Frauen doch in einem Flächenland wie Niedersachsen viel Zeit.

Mit unserer Ausarbeitung „Frauen zahlen die Zeche“ wiesen wir darüber hinaus auf die Auswirkungen der Corona-Krise für die Frauen hin und machten so auf die Mehrfachbelastungen durch die Pandemie und die Rolle rückwärts für Frauen aufmerksam. Trotzdem waren wir froh, als persönliche Begegnungen wieder möglich wurden, denn Videokonferenzen sind nicht alles. So merkten wir insbesondere auf unserem ersten Präsenzseminar nach der Pandemie, wie wichtig das soziale Miteinander und die persönlichen Kontakte sind, um sich in Gesprächen am Rande besser kennenzulernen, Vertrauen zu schaffen und persönliche Bindungen aufzubauen. Wichtig sind diese persönlichen Begegnungen auch im Hinblick auf unsere Nachwuchsgewinnung.

Unsere persönlichen und digitalen Treffen nutzten wir, um uns auch thematisch zu vernetzen. Wo drückt der Schuh in den verschiedenen Verwaltungen und Dienststellen, die unter dem Dach des NBB zusammenkommen? Berichte und Fragen der Frauenvertretungen unserer verschiedenen Mitgliedsorganisationen ergeben ein buntes Bild, wie es dort läuft oder wo es brennt. Auch die unterschiedlichen Sichtweisen junger und erfahrener Kolleginnen flossen insoweit ein und bereicherten den Dialog. So konnten wir gegenseitig voneinander lernen und etwas mitnehmen.

Berichte und Fragen der Frauenvertretungen unserer verschiedenen Mitgliedsorganisationen ergeben ein buntes Bild, wie es dort läuft oder wo es brennt.

Im Austausch zwischen Hannover und Berlin

Dieses Netzwerken funktionierte aber nicht nur auf Landes- sondern auch auf Bundesebene. Die Vorsitzende der NBB Landesfrauenvertretung ist Mitglied der Hauptversammlung der dbb Bundesfrauenvertretung und nimmt an verschiedenen Terminen dieses Gremiums teil. Dort gibt es einen regen persönlichen und thematischen Austausch und eine Vernetzung auf Bundesebene, von der auch die Landesebene profitiert.

So nutzte Kerstin Rhode-Fauerbach die Chance, an einem Mentoring-Programm der dbb Bundesfrauenvertretung für neu gewählte Mitglieder der Hauptversammlung teilzunehmen. Das Projekt lief über ein Jahr und vertiefte die Kontakte zu Frauenvertretungen aus anderen Landesbünden bzw. Fachgewerkschaften und die thematische und persönliche Zusammenarbeit. Leider konnten Teile des Programms wegen COVID-19 nur digital stattfinden, aber es gab so die Möglichkeit an politischen Gesprächen der Vorsitzenden der dbb Bundesfrauenvertretung, Milanie Kreutz, teilzunehmen und Webinare zu besuchen. Zum Abschluss fand dann in Berlin noch ein Rhetorikseminar ergänzt durch Besuche des Bundestages mit einem Gespräch mit der Vorsitzenden des Familienausschusses sowie des Familienministeriums mit fachlichem Austausch statt.

Über die erfolgreiche Vernetzung mit der Bundesebene gelang es dann auch, Milanie Kreutz 2023 für unsere Landesfrauenversammlung in Hannover zu gewinnen. Unter dem Motto der Sitzung, „die NBB Landesfrauenvertretung hat Lust auf Gewerkschaftsarbeit und Freude am Netzwerken“, berichtete Milanie Kreutz über ihre Arbeit im dbb und in der dbb Bundesfrauenvertretung und ermunterte die Anwesenden, Chancen zu ergreifen und gewerkschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Ihre herzliche und engagierte Art kam sehr gut an und hat uns sicherlich bei unserem Hauptthema der letzten Zeit, der Nachwuchsgewinnung für unsere Gremien, unterstützt und geholfen.

So sind wir hoffnungsfroh, geeignete Nachfolgerinnen für die ausscheidenden Mitglieder unserer Geschäftsführung zu finden und auch den weiblichen Anteil in der Landesleitung zu erhöhen. Wir werden die Chance nutzen, unsere Frauennetzwerke weiter zu stärken und auszubauen und damit unsere erfolgreiche Arbeit fortsetzen und unsere Themen weiter vorantreiben, um dem in der Verfassung verankerten Recht auf Gleichberechtigung Stück für Stück näher zu kommen.

Verfasserinnen: Kerstin Rhode-Fauerbach & Marlis von Saß-Ihnken

 

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