• Vaterschaft

Bundesstiftung Gleichstellung

Mehr Aktion, mehr Information, mehr Gleichbehandlung

Für 2023 hat sich die neue Bundestiftung Gleichstellung viel vorgenommen. Neben der Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit steht vor allem die verbesserte Teilhabe von Behinderten und anderen gesellschaftlichen Minderheiten auf dem Programm.

„Unsere Gesellschaft braucht Gleichstellung – es ist Zeit.“ Mit diesen klaren Worten begrüßt die Bundesstiftung Gleichstellung ihre virtuellen Besucher auf der Homepage. Noch steht die Stiftung ganz am Anfang. Für 2023 hat sich das Team um die beiden Stiftungsköpfe Lisi Meier und Arn Sauer klare Ziele gesetzt und diese bei den ersten Gleichstellungstagen am 5. und 6. Dezember 2022 vorgestellt.

Neben fachlichen Inputs und Paneldiskussionen stand vor allem der praktische Austausch im Vordergrund. In verschiedenen Workshops hatten die Teilnehmenden aus Wissenschaft, Verbänden, Gewerkschaften und Behörden die Möglichkeit, ihre Anliegen einzubringen – frei nach dem Motto: mitarbeiten, zuhören, netzwerken. Und genau das ist es, was die neue Bundesstiftung erreichen möchte: gleichstellungspolitisches Engagement bündeln und Akteurinnen und Akteure an einem Tisch zusammenbringen.

Gleichstellungspolitischer Datenknotenpunkt

Die Aufbauphase ist damit abgeschlossen, das Programm für 2023 steht. Zu verdanken ist das vor allem den 30 Mitarbeitenden – darunter namhafte Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler –, die seit Februar 2022 am Profil der neuen Bundesstiftung arbeiten. Den politischen Hintergrund bildet der Stiftungsrat, der sich aus Mitgliedern des Bundestags zusammensetzt. Die Qualitätssicherung der Organisation obliegt dem Stiftungsbeirat. Hier sind neben Wissenschaftlerinnen wie Prof. Dr. Aysel Yollu-Tok, Direktorin des Harriet Taylor Mill-Instituts, die wichtigsten gleichstellungspolitischen Verbände vertreten, unter anderem das Bundesforum Männer und der Deutsche Frauenrat, in dem auch die dbb bundesfrauenvertretung Mitglied ist.

„Wir werden ein Datenknotenpunkt werden“, bringt Stiftungsleiter Arn Sauer den Stiftungsauftrag auf den Punkt. Erste Mapping-Studien seien bereits in Auftrag gegeben, um die gleichstellungspolitische Landschaft in Deutschland abzustecken. Über eine Onlinebefragung, die bereits Mitte Dezember 2022 gestartet ist, können Gleichstellungsakteurinnen und -akteure zudem ihre Perspektive einbringen.

Vor allem aber stehen die Folgen der aktuellen Krisen und deren Auswirkungen auf die gleichberechtigte Teilhabe verschiedener gesellschaftlicher Gruppen im unmittelbaren Fokus der Stiftungsarbeit. Insbesondere sollen Informationen bereitgestellt werden, um Gleichstellung auch in Krisenzeiten zu gewährleisten. Konkret unterstützt werden soll dies mit dem Aufbau von Beratungsstellen. Darüber hinaus soll die Bundestiftung Gleichstellung künftig den Gleichstellungsbericht der Bundesregierung erstellen.

Dabei geht es dem Stiftungsteam nicht darum, lediglich Fakten zu sammeln und auszuwerten. Vielmehr will sie „Innovationsinkubator“ sein und sprichwörtlich neue Ideen „ausbrüten“, die dann in praktische Ansätze umgemünzt werden. Als Vehikel dienen Veranstaltungen und Dialogformate mit Bürgerinnen und Bürgern. Der Gleichstellungstag soll zur zentralen Veranstaltung für Wissensaustausch weiterentwickelt werden und mit einem dezentralen Format „Gleichstellung auf Touren“ flankiert werden. Das Stiftungsteam erhofft sich damit, die gleichstellungspolitische Landschaft sichtbar zu machen – und zwar bundesweit.

Begegnungsort für Gleich(stellungs)gesinnte

Mitte 2023 soll dann auch das „offene Haus“ in der Mitte der Hauptstadt eröffnen – gedacht als ein Ort der Aktion und Vernetzung, um Ideen zu entwickeln und Veranstaltungen durchzuführen. Die Vision: Über persönliche Begegnungen verschiedener Akteurinnen und Akteuren soll auch der intersektionale Blick auf das Themenfeld Gleichstellung gefördert werden. Gerade jungen Initiativen und Gruppen mit verschiedensten Schwerpunkten wie Migration, Flucht, Alter, Behinderung, Trans*Inter*Nicht-Binär*Queer, soziale Benachteiligung, Ost-West und vielen mehr soll das „offene Haus“ mit Veranstaltungsräumen und Co-Working-Space niedrigschwellig Raum für vielfältige gleichstellungspolitische Arbeit eröffnen.

Doch bis es soweit ist, steht die Netzwerk- und Kommunikationsarbeit im Vordergrund. Dazu gehört laut Lisi Meier neben Informationsangeboten, die barrierearm und mehrsprachig sind, auch eine starke Social Media-Präsenz. „Unser Auftrag ist es – auch über die bereits Überzeugten hinaus – Menschen zu gleichstellungsrelevanten Themen mit Informationen zu versorgen.“

 

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