VRFF Bundesgendervertretung
Frauen sind Teil des Wandels
Jedes Jahr am 8. März feiern wir den Internationalen Frauentag – denn er ist nach wie vor notwendig.
Warum? Weil wir leider noch nicht in einer Welt leben, in der Gleichberechtigung selbstverständlich ist. Frauen erreichen viel, das steht außer Frage – von der CEO bis zur Astronautin, von der Unternehmerin bis zur Politikerin. Aber es gibt immer noch genug Baustellen: Die Gehaltslücke ist nach wie vor da, und die „unbezahlte“ Arbeit zu Hause bleibt zu einem großen Teil an Frauen hängen. Und immer noch gibt es den einen oder anderen, der erstaunt ist, wenn eine Frau nicht nur „guten Kaffee kocht“, sondern auch einen „guten Job macht“.
Mehr Fokus auf Aussehen statt auf Kompetenz
Der eine oder andere mag sich denken: „Es gibt doch schon genug Frauen auf den Bildschirmen und auf den Titelseiten!“ Richtig, es gibt sie, die Moderatorinnen, Schauspielerinnen und Influencerinnen, die uns Tag für Tag begleiten – aber machen wir uns nichts vor: Auch bei uns in der Medienwelt sind Frauen oft die Ausnahme und nicht die Regel.
Bei der Besetzung von Top-Positionen in großen Redaktionen oder bei großen Fernsehsendern lässt sich eine erhebliche Unterrepräsentation feststellen. Frauen müssen sich noch immer oft doppelt beweisen – und das in einer Branche, die mit ihrem Selbstbild so „aufgeschlossen“ wirken will.
In den Medienberufen sehen wir eine weitere Herausforderung: Bei Frauen wird oft immer noch mehr Gewicht auf ihr Aussehen gelegt als auf ihre Kompetenz. Die tägliche Frage „Was ziehst du an?“ hat einen faden Beigeschmack, wenn sie mit der Frage „Was hast du heute zu sagen?“ konkurrieren muss. In den sozialen Medien wird das Dilemma nur verstärkt, wenn Influencerinnen mehr für ihre perfekten Selfies gefeiert werden als für ihren Inhalt.
Frauen bringen notwendigen frischen Wind
Ob als Journalistinnen, Produzentinnen oder Kommentatorinnen, bringen oft die Frauen den frischen Wind, den die Branche dringend braucht. Sie erzählen andere Geschichten, bringen unterschiedliche Perspektiven und sind maßgeblich daran beteiligt, dass Medien nicht immer nur ein einseitiges Bild der Welt vermitteln. Sie schaffen Sichtbarkeit für Themen, die sonst oft im Hintergrund bleiben. Und auch wenn sie es nicht immer leicht haben – sie halten durch und setzen weiterhin Zeichen.
Deshalb sollten wir den Internationalen Frauentag nicht nur als Anlass nehmen, um zurückzublicken, sondern auch, um nach vorne zu schauen. Frauen in Medien und in Medienberufen sind Teil des Wandels. Und vielleicht wird der Tag kommen, an dem der Frauentag kein Thema mehr ist, weil wir Gleichberechtigung endlich als selbstverständlich ansehen. Aber bis dahin? Lasst uns weiterhin lachen, feiern, und vor allem: Weitermachen.
Happy International Women’s Day – auf dass wir immer noch mehr Frauen in den Medien sehen – und nicht nur als Models oder Dekoration, sondern als die Expertinnen, Führungskräfte und Visionärinnen, die sie sind!