• v.l. Karen Eschner, 2. stellvertretende Vorsitzende der dbb frauenvertretung sachsen-anhalt, Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, Michaela Neersen, Vorsitzende der dbb frauenvertretung sachsen-anhalt, Janine Dietz, 1. stellvertretende Vorsitzende der dbb frauenvertretung sachsen-anhalt.

dbb frauenvertretung sachsen-anhalt

Digitale Verwaltung – Erfolgskurs für Frauen im öffentlichen Dienst

Anknüpfend an das letzte Digitalisierungs-Seminar der dbb frauenvertretung sachsen-anhalt kam der Vorstand mit Digitalministerin Dr. Lydia Hüskens zu einem Austausch zusammen.

Wie weit ist der öffentliche Dienst in Sachsen-Anhalt mit der Digitalisierung? Wo finden sich Frauen in dieser „Arbeit 4.0“ wieder? Diesen und anderen Fragen gingen die Gesprächsteilnehmerinnen am 10. Juni 2024 auf den Grund.

„Der öffentliche Dienst muss bereits jetzt die richtigen Rahmenbedingungen setzen, damit Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung nicht abgehängt werden“, forderte Michaela Neersen, Vorsitzende der dbb frauenvertretung sachsen-anhalt im Zuge des Gespräches. Neersen weiter: „Dazu gehört, dass für Frauen bewusst zeitliche Korridore für Fort- und Weiterbildung ermöglicht werden. Immer noch ist ein Wechsel von Präsenz hin zu einer Ergebniskultur erforderlich. Frauen im Homeoffice werden auch jetzt noch als weniger produktiv in ihren Beurteilungen dargestellt, als Kolleginnen und hier besonders Kollegen, die ihre Arbeit in ihrer Behörde erbringen.“ Wichtig sei, dass eine transparente Auswertung von Beurteilungen innerhalb der jeweiligen Behörde stattfinde. Die Bereitschaft, sich kontinuierlich fortzubilden, solle durchaus als Aspekt in Beurteilungen einfließen. Dies sei ein Anreiz für lebenslanges Lernen.

Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, zeichnete für den öffentlichen Dienst ein Bild, das geprägt ist von spürbarem und sich zukünftig verstärkendem Personalmangel: „Diesen bekämpfen wir, indem wir Prozesse automatisieren und damit Massenvorgänge ohne Eingriffe von Personal bearbeiten. Die Automatisierung ist alternativlos“, erklärte die Ministerin. Wichtig sei, dass es eine Beteiligung der Beschäftigten oder zumindest der Führungskräfte in den Behörden gebe, um neue Prozesse gewinnbringend einführen zu können. Hüskens betonte, dass zukünftig auf die Führungskräfte eine höhere Verantwortung zukomme: „Diese benötigen entsprechende Soft Skills, die durch Weiterbildungen gefördert werden müssen“. Ziel sei es, dass Zusammenarbeit großgeschrieben werde.

Dabei sei klar, dass die Räumlichkeiten für die neue Form der Zusammenarbeit angepasst werden müssen. Der feste Arbeitsplatz stehe damit zur Disposition und werde perspektivisch von, wie es im Koalitionsvertrag formuliert wurde, behördlichen „shared spaces“ abgelöst. Geteilte Arbeitsplätze seien durchaus Teil der neuen agilen und mobilen Arbeitswelt. Es liege an jeder und jedem Einzelnen, dass die Kommunikation in einem Team oder einem Bereich aufrecht erhalten bleibe. Ministerin Hüskens geht davon aus, dass mit dem Generationswechsel innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahren alle Arbeitsprozesse vollständig digital bearbeitet werden können. „Es ist nicht effektiv, Vorgänge auf Papier umständlich in digitale Prozesse zu übersetzen“, unterstrich Hüskens.

Neersen konstatierte: „Gerade aufgrund des Personalmangels gilt es, die Attraktivität des öffentlichen Dienstes zu erhalten. Denn eins ist klar: Ohne Frauen wird es der öffentliche Dienst in Sachsen-Anhalt nicht schaffen, zukunftsfähig zu werden und die eigene Aufgabenerfüllung abzusichern.“

Seitens der dbb frauenvertretung sachsen-anhalt nahmen neben der Vorsitzenden Michaela Neersen, Janine Dietz, 1. stellvertretende Vorsitzende sowie Karen Eschner, 2. stellvertretende Vorsitzende, teil.

 

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  • 18. Frauenpolitische Fachtagung
    Am 16. April 2024 lädt die dbb bundesfrauenvertretung zur 18. Frauenpolitischen Fachtagung im dbb forum Berlin ein. Unter dem Thema "Familie, Sorgearbeit, Altersarmut - die CAREseite der Medaille" widmen wir uns den Herausforderungen rund um (un-)bezahlte Care-Arbeit.