Landesfrauenvertretung des dbb mv

Aus der Arbeit der Landesfrauenvertretung

Wie kommt die Gleichstellungs- und Gewerkschaftsarbeit im Nordosten voran? Eine Übersicht über die Erfolge, Baustellen und Forderungen:

Gemeinsam wurde viel erreicht, wie z.B. ein Landesgleichstellungsgesetz, die Erarbeitung eines Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms unter Mitwirkung aller gesellschaftlichen Bereiche des Landes. Jedoch bleibt festzustellen, dass immer noch viele Themen wie Armutsrisiko bei Alleinerziehenden, Schwangerschaftsabbruch, Gewalt gegen Frauen, Carearbeit gerecht verteilen und viele weitere nicht umgesetzt wurden.

Gemeinsame Forderungen an die Landespolitik waren u.a:

  • mehr Geld für das Beratungs- und Hilfenetz zum Schutz vor häuslicher Gewalt
  • mehr Frauen in die Kommunalpolitik durch Gewährung von gleichen Chancen und Rechten
  • Landesstrategie Istanbul-Konvention: Sofortmaßnahmen müssen Priorität haben.

Positiv gewertet wurde die Stärkung der kommunalen Gleichstellungsarbeit durch die Verabschiedung des Gesetzes zur Modernisierung des Kommunalverfassungsrechts im Landtag M-V. Zukünftig sind Städte bereits ab einer Einwohnerzahl von 10.000 angehalten, ihre Gleichstellungsbeauftragten nicht nur hauptamtlich, sondern auch in Vollzeittätigkeit zu bestellen.

Herausforderungen für die Gleichstellung

Weitere Aktivitäten der Landesfrauenvertretung waren die Teilnahme an einem Gespräch der Oberbürgermeisterin der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, Eva-Maria Kröger, die sich nach einem Jahr Amtszeit den Fragen der Bürgerinnen und Bürger gestellt hat. Als erste Frau im Amt in der Geschichte der Stadt Rostock zog sie Bilanz über aktuelle Gleichstellungsprojekte und deren Herausforderungen. Dabei gehören zu den Problemfeldern aktuell der Personalbereich, die Digitalisierung und die vorhandene Bürokratie. Sie nannte insbesondere die vielen unbesetzten Stellen. Es gebe kaum Bewerbungen auf Stellenausschreibungen. Ihr Fazit: der öffentliche Dienst ist nicht mehr attraktiv!

Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass mit 27% zu wenig Frauen in der Kommunalpolitik sind und leider immer noch vorwiegend die Männer die Entscheidungen fällen. Aktuell beschäftigt sich die Frauenvertretung aus gegebenem Anlass mit dem Thema sexualisierte Gewalt an Schulen, dabei insbesondere an Minderjährigen. Hier fehlt es an Hilfestrukturen, Eltern und Lehrern fehlt es an einem Leitfaden. Die Frauenvertretung will im Zusammenwirken mit der dafür zuständigen Kollegin aus der Landesleitung des dbb m-v und Mitarbeiterinnen der Leitstelle für Gleichstellung bei der Landesgleichstellungsbeauftragten der Landesregierung an diesem Problem arbeiten.

Wie ist die Landesfrauenvertretung organisiert?

Die Frauenvertreterinnen der Mitgliedsgewerkschaften im dbb mv treffen sich regelmäßig zu ihren Sitzungen, um sich über die aktuellen gleichstellungs- und gewerkschaftspolitischen Themen sowie Fragen und Problemen auszutauschen. Dabei gibt die Vorsitzende zu Beginn einen Überblick über aktuelle landes- und bundespolitische Themen, Veranstaltungen und Aktivitäten und wertet die Schwerpunkte aus den Hauptversammlungen der Bundesfrauenvertretung aus.

Einbezogen werden auch die Themen aus der Zusammenarbeit mit dem Frauennetzwerk auf Landesebene wie dem LFR (Landesfrauenrat) und dem FBN (Frauenbildungsnetz) sowie der gleichstellungspolitischen Arbeit in den Kommunen und der Landespolitik. Die Landesfrauenvertretung des dbb mv ist seit 31 Jahren Mitglied im LFR und pflegt eine gute Zusammenarbeit in Form von gemeinsamen Veranstaltungen und der Erarbeitung von gleichstellungspolitischen Forderungen auf Landesebene.

Verfasserin: Brigitte Schröder

 

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