dbb magazin 03/2016 - page 29

läuft oft noch vor der eigent-
lich auf der Hand liegenden
Herausforderung davon, dass
wir jetzt alle gefordert sind,
unser Zusammenleben mit den
Neuen zu organisieren und
praktisch zu gestalten – und
dabei sind Angst und Vorurtei-
le keine guten Ratgeber.
dbb magazin:
Was raten Sie insbesondere jun-
gen Menschen, die sich ange-
sichts der vielen Menschen, die
in Deutschland aktuell Zuflucht
suchen, Sorgen machen?
Drücker:
Mein eigenes Sicherheitsge-
fühl erhöhe ich am wirkungs-
vollsten, wenn ich mich mit
etwas vertraut mache, hier
mit der neuen Zusammenset-
zung der Bevölkerung – denn
es sind vor allem sehr unter-
schiedliche und vielfältige
Menschen gekommen, die
ganz überwiegend offen, kon-
taktfreudig und an unserer
Gesellschaft interessiert sind.
Integration ist eine Aufgabe,
die sich auch an die sogenann-
te Mehrheitsgesellschaft rich-
tet, die sich öffnen muss für
die Neuen und sie unterstüt-
zen muss. Die Menschen, die
zu uns kommen, sind ja nicht
bessere oder schlechtere Men-
schen. Sie kommen allerdings
zum großen Teil aus Ländern
mit Krieg, Verfolgung und Dis-
kriminierung und sehnen sich
nach einer Gesellschaft, in der
ihre Grundrechte gewährleis-
tet sind. Die beste Prävention
sind daher eine schnelle Inte­
gration durch Sprachkurse,
berufliche Integration und
schließlich auch persönliche
Kontakte zwischen „Alten“
und „Neuen“, die für die vielen
informellen Lernerfahrungen
im Alltag so wichtig sind. Und
wer sich als junger Mensch
Sorgen um seine berufliche
Zukunft macht: Gerade im öf-
fentlichen Dienst und im öf-
fentlich geförderten Bereich
entstehen derzeit reichlich
neue Arbeitsplätze aufgrund
der erhöhten Einwanderung
nach Deutschland – also eher
eine Chance als ein Grund zur
Angst für offene junge Men-
schen.
Sechs Prozent plus, 100 Euro mehr und 30 Ur-
laubstage für Azubis, unbefristete Übernahme
und zeit- und inhaltsgleiche Übernahme des
Tarifergebnisses für den Beamtenbereich – mit
diesen Kernforderungen zieht auch die dbb ju-
gend in die Einkommensrunde für den öffentli-
chen Dienst von Bund und Ländern. „Das ist fair
und angemessen – und die Arbeitnehmer soll-
ten sich hüten, uns mit dem Verweis auf die
finanziellen Belastungen durch die Zuwan­
derung mit einer mageren ‚symbolischen‘
Tariferhöhung abzuspeisen“, schreibt dbb
jugend-Chefin Sandra Kothe im Editorial der
März-Ausgabe von t@cker, dem dbb jugend
magazin. Gerade die Mitarbeiter des öffent-
lichen Dienstes zeigten derzeit in beeindru-
ckender Weise Einsatz, um die großen
Herausforderungen der Zuwanderung zu
schaffen – nachzulesen in der t@cker-story: „Hauruck – mit Hirn und Herz“ lautet
die Devise der Aachener Stadtverwaltung
beim Flüchtlingsmanagement, „und es ist
ein beeindruckendes Beispiel dafür, was die
Kolleginnen und Kollegen des öffentlichen
Dienstes seit Monaten für Höchstleistungen
vollbringen, um die Schutzsuchenden aufzu-
nehmen, unterzubringen und zu integrieren“,
so Kothe. Neben Wissenswertem rund um das
aktuelle Thema Rassismus und weiteren Ein-
zelheiten zur anstehenden Einkommensrunde
gibt es im t@cker wie immer allerlei News und
Infos aus den Reihen der dbb jugend.
Einfach reinsurfen unter
!
dbb jugend magazin
online
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dbbjugend
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Nachwuchs-Training:
Gewerkschaft?
Lern‘ich!
GegenGewalt:
MehrRespektfür
Beschäftigte
Rassismus:
Wissen,wovonman
redet
Einkommensrunde:
6Prozentundunbe-
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2016
Ausgabe
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22
EndlichmehrFreiraum– MachenSieIhrZuhausezurWohlfühloase!
ExklusiveMitgliedsvorteileauf
Seite23
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dbbjugendhamburg:
Kritikan„Steinzeit-
Ausbildung“
19
Hauruck – mit Hirn
und Herz
StadtAachen:KommunalesFlüchtlingsmanagement
_0XBJ1_tacker_3_2016_Titel.pdf;s1;(210.00x297.00mm);24.Feb201608:19:10;PDF-CMYKfürPrinergy;L.N.SchaffrathDruckMedien
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